Sounds for a While
Music Theater Installation (2015)
1 hr 30 mins
Premiere: June 25, 27-30, and July 2, 2015, Tischlerei, Deutsche Oper, Berlin, Germany
Composition, Sound, and Performance by students in the Sound Studies Master’s program:
Vera Buhß
Laura Aragoneses
Evelyn Saylor
Wei-Ju Shen
Giacomo Gianetta
Ilya Selikhov
Matteo Spanò
Voice, Accordion, Performance:
Lucie Vítková
Artistic Direction: Hans Peter Kuhn
Set Design: Vera Buhß, Eleni Konstantatou
Costume Design: Susan Kohlmorgen, Gerhard Gollnhofer
Dramaturgy: Sebastian Hanusa, Anne Oppermann
A cooperation of the Deutsche Oper Berlin with the Sound Studies Master’s program of the Universität der Künste Berlin [Direction: Prof. Hans Peter Kuhn]. With support from Neumann GmbH, Berlin.
SOUNDS FOR A WHILE transports audiences into two different realms – those of traditional opera and the soundscape of the present day. The two worlds are arguably connected by the power of sounds. Hearing is a direct and unmediated experience and sound thus occupies a special position in our modern, automated society. Yet what are the stimuli that influence and determine the auditory culture of our times? And how can the sounds of this culture be combined with the traditions of staged opera, which represents its own overwhelming world of sound? How can we present on stage the acoustic components of both worlds – the everyday environment and the highly complex art form – in a way that allows visual elements to co-determine, intensify and modify the tapestry of sound? “Sound Studies” is a master’s program offered by the Berlin University of the Arts which explores modern auditive culture, an omnipresent yet oft neglected and unappreciated aspect of modern life.
„Die Musik erklingt und vertreibt alle Sorgen“ – so heißt es, frei übersetzt, in Henry Purcells Arie „Music for a while“. Doch ist es nur die „Musik“, die unser Ohr so gefangen nimmt, dass es sich auf ein reines Hören konzentriert, sich darin verliert oder auch seiner selbst gewahr wird? Ab wann ist Musik Musik – und ist nicht das gesamte Universum des Hörbaren, die Welt der Klänge insgesamt das, was uns zum Hören herausfordert und verführt? SOUNDS FOR A WHILE ist ein Stück über die Macht der Klänge, die uns tagtäglich umgeben, über die unmittelbare körperliche Erfahrung des Hörens und über die verschiedenen Formen, in denen Klänge an unser Ohr gelangen: Indem wir das Ohr an den Klangerzeuger legen, indem der Klang von Ferne an das Ohr weht, indem „kleine“, leise Klänge, wie unter dem Mikroskop, mit dem Mikrophon „vergrößert“ werden oder aber verschiedenste Klangwelten dadurch in den Fokus der Wahrnehmung treten, dass sie aus dem Kontext ihres Erklingens herausgelöst und isoliert zum Material einer kompositorischen Arbeit werden.
Sieben Studentinnen und Studenten des Studiengangs „Sound Studies“ der Berliner Universität der Künste haben sich zusammen mit dem Klangkünstler Hans Peter Kuhn, Professor für experimentelle Klanggestaltung, mit den Klängen der uns umgebenden Welt beschäftigt. Ausgehend von der Frage, wie diese an das Ohr gelangen und wie wir zugleich unser Ohr auf die Welt richten, sind die einzelnen Teile von SOUNDS FOR A WHILE entstanden. Es sind Stücke zum Hören. Aber es sind auch Stücke zum Sehen. Denn auch die Frage, inwieweit ein Gegenstand als Klangerzeuger genutzt werden kann und welche unerwarteten Klänge ihm entlockt werden können, ist Teil von SOUNDS FOR A WHILE. Und so verwandelt sich die Tischlerei in einen Hör- und Sehparcour, in dem es Klangmaschinen zu entdecken gibt, die von ihren Konstrukteuren bedient werden, wo sich Stühle und Zäune in Instrumente verwandeln, wo gesungen und Klänge aus Lautsprechern kommen, wo die Komponisten und Sounddesigner zugleich Darsteller und Musiker der von ihnen geschriebenen Stücke sind und in denen das Publikum eingeladen wird, mal ganz nah an Klänge heranzugehen, mal den Blick auf das große Klangpanorama zu genießen.